Thursday, September 6, 2007

Äh...?! Immatrikulation!

Also, entweder ist die LMU viel zu groß oder ich viel zu klein... Aber ob ihr es glaubt oder nicht, seit gestern bin ich doch tatsächlich offizielle Studentin der LMU. Mit Studentenausweis und dem ganzen Zeug. Aber einfach war es nicht.

Es fing schon mal damit an, dass mein Zug um 7 Uhr in Regensburg losfuhr. Ich meine, 7 Uhr! Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal so früh aufgestanden bin. Gott sei Dank konnte ich aber in Jils Wohnung übernachten und musste daher erst um 6 statt um 5 aus den Federn. Meine Erkältung war nicht besser geworden und mein Kopf hämmerte fröhlich vor sich hin. Aber immerhin, ich verpasste meinen Zug nicht und hatte davor sogar noch Zeit für ein kleines Frühstück. (Fast) planmäßig traf ich dann am münchner Hauptbahnhof Tobi, der sich extra die Zeit genommen hatte, mich zu begleiten (insgeheim glaube ich ja, dass er nur auf die Unterhaltung aus war; er kennt mich schließlich gut genug um zu wissen, dass es bestimmt zu Peinlichkeiten kommen würde.). Danke, ganz ehrlich. Ohne dich wäre es um vieles langweiliger gewesen. Und stressiger. Andererseits hätte es dann aber keine Zeugen gegeben und ich könnte nun allen erzählen, wie einmalig toll ich das hinbekommen hätte. Naja :)
Gut, dank meiner hervorragenden Kenntnissen des S- und U-Bahnsystems (keine Ironie!) gelangten wir ohne weitere Vorkommnisse an die Uni. Hier empfing uns, oder doch eher mich, das erste Hindernis: Wo gehts jetzt hier rein? Wir waren ein paar Mal falsch, sahen dafür aber schon einen Teil der LMU (nur leider keinen, der für mich relevant gewesen wäre). Doch irgendwann fanden wir den richtigen Eingang und unmittelbar darauf sogar die Studentenkanzlei. Ich war fassungslos. Das war ja schnell gegangen. OK, die Anweisungen besagten nun, eine Wartenummer zu ziehen und dann, ja genau, zu warten. Das hab ich gemacht. Nr 36. Nach geschätzten 7 Minuten meinte Tobi, es wäre mal nicht verkehrt, schon zu schauen, wo denn die Räume alle sind. Ist ja auch sinnvoll, man will ja nicht erst ewig rumirren, wenn man endlich dran ist. Also haben wir das gemacht. Und wir wurden sogar fündig. Ja, sogar mehr als das: "Zur Ersteinschreibung bitte rote Wartemarke ziehen." Hmm. Meine war schwarz. Peinlich, peinlich. Nur keine Panik. Nach kurzem Umsehen fand ich einen zweiten Automaten. Der war rot. Yippie! Also noch mal eine Nummer gezogen, diesmal Nr 17; nur noch ein Wartender vor mir. Allerdings hing da noch ein Zettel, der auf Raum A120 verwies. Aber Tobi, der ja schon studiert und deshalb viel mehr über solche Dinge weiß wie ich, erklärt mir, dass ich lieber auf die große Tafel schauen soll. OK. Also nochmal warten. Das kann ich ja gut. Ich kann das sogar so gut, dass Neuankömmlinge mich ständig fragten, ob sie denn hier richtig seien. Die Armen.

Hier eine Anmerkung an alle Neu-Münchner: Seht euch das Bild oben genau an. Und wenn ihr mich in München seht, fragt mich bitte niemals nach dem Weg oder ähnlichem. Wirklich, ich kann euch nicht helfen. Ich weiß im Normalfall noch viel weniger wie ihr. Aber bitte sprecht mich auf andere Dinge an; ich lerne euch gerne kennen :)

Ich kam dann aber recht schnell an, fand -dank der Erkundungstur davor- gleich den Raum, klopfte und trat ein.
"Worum gehts?" Hm, barscher Umgangston. Aber nicht zwingend unfreundlich.
"Ja, Immatrikulation." Dazu noch ein nettes Lächeln. Zeigte aber keine Wirkung.
"Irgendwelche Besonderheiten" Hä?
"Nein, ganz normal Theaterwissenschaften, örtlich begrenzt." Bitte, bitte, bitte, lass mich nicht schon wieder falsch sein!
"Dann sind Sie hier falsch. Raum A120"
Shit.
Ich besann mich also auf die Gebote der Höflichkeit und verließ mehr oder weniger Fluchtartig den Raum. Zu Tobi wollte ich jetzt nicht gleich zurück gehen, denn das hätte ja bedeutet, ihm vor 20 anderen, älteren, weiseren, weniger verwirrten Studenten zu erklären, dass ich wieder mal total falsch war. Das heiß im Klartext: Auf zu Raum A120, wo immer er auch sein möge!
Ich folgte erst mal einem langen Gang, und fand -Tatatataaaa!- Schilder, die mir den Weg wiesen. Ja, und die lange Schlange von konfus dreinschauenden 19-21jährigen waren auch kein schlechter Hinweis. Ich stellte mich an. Das konnte dauern; und weil ich Zeit hatte und ein paar Psychostudenten gerade ihre Runde drehten, erklärte ich mich bereit, bei einer Umfrage mitzumachen. War eigentlich ziemlich einfach. Ich musste einen Bogen ausfüllen. In dem waren viele Bilder von verschiedenen Männern mit verschiedenen Berufen und ich musste sie bezüglich Aussehen, Intelligenz, Bildung, Ausstrahlung und Vertrauen einstufen. Wirklich gut kam keiner bei mir weg, aber ich war eben ehrlich. Irgendwann fing ich dann eine Unterhaltung mit dem Mädchen hinter mir an, die mir dann freundlicherweise sagte, dass die Online-Bestätigung, die ich dabei hatte, veraltet sei. Da gäbe es eine neue. Aber hey, kein Problem. Da gehst du jetzt einfach in den Raum dahinten, holst das nach und stellst dich dann hier wieder an. Doof, doof, doof. Aber half ja nichts. Also machte ich das, sogar ohne große Komplikationen. Und das Mädchen hinter mir war sogar so nett, mich wieder in die Schlange reinzulassen.
Tja, und dann ging alles ganz schnell. Ehe ich mich versah, hatte ich alles wichtige durchgekaut und abgegeben und dafür eine Menge Zettel bekommen.
Als ich dann Tobi wieder abholte war ich das erste mal ohne Vorbehalte zuversichtlich und freute mich so richtig auf München. Weil ich jetzt die Immatrikulation hinter mir habe. Und weil ich netten Menschen begegnet bin.

Diese positive Gefühl hat mich noch nicht verlassen, aber warten wir mal ab, bis ich anfange, mir meinen Stundenplan zu basteln :)

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