Thursday, September 6, 2007

Gillamoos

Von Donnerstag bis Montag war es wieder so weit, Gillamooszeit! Natürlich brach in Abensberg wie jedes Jahr die Hölle aus und auch ich war hin und wieder dort anzutreffen. Allerdings nicht ganz so oft und lang wie letztes Jahr, man merkt mir dann doch schon mein Alter an ;)

Doch es bleibt festzuhalten, dass ich die Abende (Freitag, Samstag, Montag), wo ich zugegen war, selten nicht am feiern oder tanzen war. Dann war ich meistens essen (Erdbeer-Schoko-Spieß, hmmm!) oder hab gesagt "Theaterwissenschaften im Hauptfach und Religionswissenschaften und Mediävistik im Nebenfach. Und du? Auch schon einen Studienplatz/Zivistelle/FSJposten?". Außerdem hab ich mich ja sehr gefreut, all jene zu treffen, die mittlerweile weiter weg studieren oder die ich einfach sehr selten sehe. Die meisten waren zwar mit fortschreitender Zeit im Niemandsland hinter den Nebelschwaden des Alkohol verschwunden, aber die Freude war immer beiderseits sehr groß.
Übrigens war ich ganz geschmeichelt als Werni mir eine Langstilrose geschenkt hat, er ist halt schon ein lieber.... Um so genervter war ich sodann, als Ludwig ihr den Blütenkopf abgerissen hat. So ein Blödmann, ehrlich!
Außerdem habe ich festgestellt, dass ich sehr viel lieber auf dem Boden tanze als auf den Bierbänken. Die sind zu schmal. Aber die Tische sind dann wieder in Ordnung; es scheint, ich brauche Platz um mich kreativ zu entfalten. Da es ja an Tanzpartnern nicht mangelte, kam auch keine Langeweile auf.
Und eines kann ich euch sagen: Ich bin ja so froh, dass ich nicht zu diesen armen Mädchen gehöre, die sich allein durch die Tatsache, dass gerade Gillamoos ist, dazu gezwungen fühlen, in ihre Dirndl zu hüpfen. Ehrlich, es war saukalt und ich habe in normalen Klamotten schon gefroren wie Seuche. Ich will nicht wissen, wie es den armen Dingern in den kurzen Röckchen und Riesenausschnitten ging. Erstaunlich viele störten sich aber anscheinend an dem Wetter nicht, wahrscheinlich waren darunter auch die 7 Anwärterinnen auf die Dindlköniginnenkrone. Für mich wäre es ja nichts.

Die Tage verbrachte ich übrigens im mittelalterlichen England mit dem neuesten Gablé-Roman. Bereits auf der zweiten Seite weinte ich bitterlich, als die Hauptfigur des letzten starb; und so manches weiteres Mal standen mir die Tränen in den Augen als andere, inzwischen liebgewonnene Charaktäre ihr fiktives Leben ließen. Natürlich war ich nicht nur am flennen, sondern habe auch hin und wieder vor mich hingeschmunzelt, schallend gelacht oder diebisch gegrinst, je nachdem was gerade so passierte. Als ich dieses Buch ausgelesen hatte, konnte ich aber noch lange nicht aufhören und fing einen anderen historischen Roman von derselben Autorin an... Beschauliche Tage also!

Hm, es ist so viel passiert und wenn ich an letzte Woche zurück denke, dann ist mein Kopf voller Bilder, aber jetzt will mir gerade nicht mehr viel einfallen. Im Großen und Ganzen habe ich mich zivilisiert verhalten und weder mich noch jemand anderen in Verlegenheit gebracht. Ungewohnt, aber ich könnte auch in Zukunft damit leben :)

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