Wednesday, March 26, 2008

Willis Beerdigung

So. Nun bin ich gerade von der Beerdigung von Willi nach Hause gekommen. Eigentlich war alles so, wie es sein sollte: Traurig, aber doch auch tröstlich.
Die Pfarrerin hielt eine sehr schöne Abschiedspredigt, die auf dem Psalm 23 basierte (zuerst dachte ich, dass das schon ein wenig ausgelatscht sei, aber sie konnte mich dennoch überraschen).
Ich hatte mir ja vorgenommen, nicht zu weinen. Denn Willi hatte ein langes Leben gelebt und vor allem wollte er doch gehen, zu seiner Irma (von uns immer noch liebevoll Amma genannt). Nun sind sie nebeneinander begraben.
Meinem Vorsatz konnte ich auch nicht treu bleiben. Mit einem Mal stürmten in der kleinen Kapelle (falls man das so nennen kann. Der Raum ist wirklich sehr kalt und schlicht und beherbergt zudem den hässlichsten Jesus, den ich je gesehen hab) so viele Erinnerungen auf mich ein: Zuerst die Beerdigung meiner Oma vor ein paar Jahren, die auf dem selben Friedhof, in dem selben Raum stattgefunden hatte. Und dann eben all die Kindheitserfahrungen, die ich bei Willi und Amma gesammelt hatte. Wenn ich an die beiden denke, dann hab ich eigentlich fast immer die zwei selben Bilder im Kopf, wie ewige Momentaufnahmen. Und zumindest die kann mir keiner nehmen.
Und dann musste ich an die Eucalypsus-Bonbons denken, die Willi immer so gern aß, und die ich als Kind so widerlich fand, und da kamen dann die ersten Tränen.
All die Erinnerungen kann man nicht niederschreiben und sie wären auch viel zu persönlich, als dass ich sie auf einer Internetseite darstellen würde.
Nichtsdestotrotz war es eine schöne Bestattung.
Der Leichenschmaus danach (irgendwie weiß ich immer noch nicht, was ich von diesem Brauch halten soll; löst eher gegensätzliche Gefühle bei mir aus) war auch angenehm; es waren nur die engste Familie und meine Familie anwesend und wir redeten über Erinnerungen und auch über das, was bei uns momentan alles los ist. Das Normale eben.

Es gilt noch festzuhalten, dass ich mir unbedingt eine schwarze Hose zulegen muss, weil ich nicht noch eine Beerdigung bei diesen Temperaturen in einem Kleidchen aushalte; ich hab ewig gebraucht, bis ich wieder einigermaßen warm war.
Außerdem möchte ich mal bitte wirkliche, echte Musiker bei meiner Beerdigung haben, und keine Orgel auf Band. Bitte erinnert auch dann daran. Den Rest überleg ich mir noch im Laufe der Jahre.

Das nächste Mal werde ich wieder etwas mehr und auch etwas fröhlicher Berichten und auch das Buchzitat hab ich nicht vergessen... Eigentlich gibt es noch mehr über Bücher zu schreiben, aber wer hat schon den ganzen Tag Zeit?!

Tuesday, March 18, 2008

Hmmm...Yummie Himbeermuffins!

Gegen Liebeskummer und sonstige Kümmernisse (gibt es dieses Wort? Ich meine das Nomen zu dem Zustand, wenn man bekümmert ist) hilft: Backen.
Und genau das habe ich gerade getan. Nicht, weil ich traurig bin, sondern weil ich morgen zu meinem Ex-Religionslehrer fahre und den Nachtisch zu unserem kleinen Nachtreffen beisteuere. Das ganze sieht übrigens so wie aus dem Photo aus (zumindest noch vor ein paar Minuten, jetzt ist das ganze schon im Ofen). Ich hatte ganz vergessen, was für eine wunderbare Wirkung das Zusammenrühren verschiedener Zutaten, das Mixen von Teig und das Warten auf das Ergebnis auf mich haben. Total beruhigend und therapierend.
Ruhe war nämlich genau das, was ich gebraucht hab. Nach einer sehr anstrengenden Nacht (St. Patrick's Day muss schließlich ausführlich gefeiert werden, und das habe ich auch sehr ernsthaft getan), einem Tag, der zum einen zu früh anfing und dann viel zu anstrengend weiterging, war Ruhe außer Schlaf das einzige, wonach es mir dringend verlangte.
Christina und ich hatten heute die Ehre, absolute Idiotenarbeit zu verrichten. Nie, und ich meine wirklich nie wieder werde ich in einem Los nur noch ein Stückchen Papier mit einer Nummer drauf betrachten. Nein. Ab heute wird es ein Stück Papier sein, dass mit 1999 anderen in zwei Kisten geliefert kommt und zusammen mit seinen Artgenossen von zwei fleißigen Arbeitern kontrolliert wird, und zwar ein jedes einzeln, ob auch alle Zahlen ordnungsgemäß abgedruckt sind. Dieses Stück Papier wird dann zusammen mit den 1999 anderen wild durcheinander gemischt, liebevoll von Hand, sodass auch sicherlich nie zwei Nummern hintereinander folgen, und dann zu 50ger Stapeln geordnet. Das alles sehe ich ab heute hinter einem Los. Stunden voller eintöniger, langweiliger und nervtötender Arbeit.
Da konnte ich ja fast froh sein, dass eines unserer Hausarbeit-Bücher leider nicht verlängerbar ist und ich deshalb das halbe Ding kopieren musste; kopieren ist sehr viel besser als Lose mischen. Und eines kann ich versichern: nach dieser Arbeit macht Textbücher oder Klavierauszüge markieren ja richtig Spaß! Alles eben nur Ansichtsache.

Puh. Ich glaube, man merkt schon an meinem Schreibstil, dass ich ziemlich fertig bin. Eindeutig zu wenig Schlaf. Aber den werd ich bald nachholen (sobald meine Muffins alle fertig sind).

Eines kann ich mir jedoch nicht nehmen lassen:
Vielleicht hat der ein oder andere aufmerksame Blogleser schon bemerkt, dass meine Linkliste sich quasi über Nacht verdoppelt hat. Jaja, so ist das nämlich. Nachdem ich also schon so überschwänglich auf den Denk-Zettel hinwies, möchte ich nun genauso auf La vie d'une bohemiénne verweisen! Dort könnte ihr alles rund ums Christinaland lesen, das ja im Moment auch sehr das Sasiland ist, da wir ja viele Stunden unserer Tage gemeinsam verbringen. Der Stil ist elegant und schön zu lesen, mit feinem Humor gewürzt und ... Seht euch doch einfach das kleine Bild recht oben an, dann denke ich, wisst ihr, was euch erwartet!

So. Ladung Nr 2 ist fertig (das erste Blech ist übrigens vorzüglich geworden!) und mein Körper sehnt sich schon fast schmerzhaft nach den weichen Kissen, Decken und Laken meines über alles geliebten Bettes. Deshalb werde ich jetzt das geplante zweite Bild mit den fertigen Muffins nicht mehr hochladen, weil es einfach zu lang dauert. Außerdem muss ich euch ein wunderschönes Zitat von Faridun Zaimoglu vorenthalten; damit leite ich dann lieber den nächsten Eintrag ein. Dann könnt ich euch auf was freuen ;)

Gute Nacht.

Sunday, March 16, 2008

Denk-Zettel der besonderen Art

Liebe geschätzte Leser, deren es ungefähr zwei geben sollte:

Bitte wendet eure liebenswürdige Aufmerksamkeit auch dem wundervollen Blog "Denk-Zettel", der von einem jungen Schauspieler, Autor, Journalist und vor allem Chaoten geschrieben wird.

Nach hingehender Recherche kann ich behaupten, den Stil des hyperaktiven Musikers gut zu kennen und bewerte ihn (den Stil, nicht den Blogger) als überaus ...hm. Ja. Da ist das kleine Problem. Sein Stil, wie ich immer wieder feststellen musste, ist wandelbar: Ob er nun gerade in einer Zeitung veröffentlicht, für Freunde Texte verfasst, Lyriks für seine Band zusammenkritzelt oder seine Gedanken auf einem Blatt Papiert sortiert: immer schafft er es, dem Anlass den gebührenden Respekt zu verleihen und das treffende Gendre zu wählen.

Und wenn er mal schrecklich berühmt ist und um die Welt reist, dann kann ich immer sagen: "Ich bitte euch, das wusste ich von Anfang an!" Und dann werde ich Exklusivinterviews geben und von unserer gemeinsamen Bücherliebe reden und all den Scheiß erzählen, den er sonst so gemacht hat (und das ist schließlich auch eine ganze Menge). Bestenfalls bin ich dann eine beachtete Theaterfrau und kann mich gewählter als im Moment ausdrücken.

Allerdings bin ich gerade von einer lähmenden Müdigkeit befallen, womit ich zum gestrigen Abend komme, der sehr... Drama. Drama. Drama. Und zwischendurch viel Spaß. So würde ich das mal umschreiben. Achja, und Bier gabs auch vieles.
Ich war nämlich zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Starkbierfest. Eine interessante Erfahrung, auch wenn es zwischendurch ein wenig hoch herging (ehrlich, ich brauch gar keinen Freund, ich hab genug Probleme mit den Männern meiner Mädls, da kann ich mich richtig austoben!). Aber es war schön, weil ich viele, viele, viele alte Freunde wiedergetroffen habe, die jetzt sonst wo in der Welt studieren.

Davor war ich übrigens Shoppen, und jeder der mich kennt weiß, dass ich danach sehr deprimiert war. Ich weiß nicht, warum alle anderen Mädchen in total Verzückung geraten, wenn man das S-Wort äußert, aber ich finde es anstrengend und finde eh nie, was ich eigentlich brauche. Was diesemal nicht anders, ich bin immernoch hosenlos. Dafür hab ich aber einen sehr schönen Pulli und ein lustiges T-Shirt, was am Abend ein voller Erfolg war gefunden (auch wenn ein gewisser L.K. es falsch interpretiert hat: Nein, ich bin kein schleimiger Frosch. Danke. Das wollte ich schon immer mal loswerden!). Ich glaube, ich belege demnächst mal einen Nähkurs und dann schneider ich mir mein Zeug selbst. Dann seh ich zwar unmöglich aus, allerdings trag ich dann bequeme und vor allem sehr einzigartige Klamotten... Hm. Ist eine Überlegung wert.

Heut morgen war ich dann auf einer Matinée, um die Sänger zu betreuen. War lustig. Drei Trampeltiere zu beherbergen wäre einfacher gewesen, und vor allem leiser. Wie kleine trotzige Kinder.
Die Sängerin, die übrigens ganz phantastisch in Norma als Adalgisa und in Hoffmanns Erzählungen in Regensburg zu sehen ist, war sehr nett und natürlich nicht halb so laut wie die männlichen Beteiligten. Frauen sind halt schon ein bisschen dezenter manchmal.
Immerhin haben wir uns gut hinter den Kulissen amüsiert, auch wenn Chrissi und ich die Einladung des Tenors ausschlagen musste, aber bei mir daheim gab es LASAGNE!

Ahja, für die, die es noch nicht bemerkt haben: Es gibt ein neues Design. Tatatataaaa! Das ist so toll, dass es der Herr vom Denk-Zettel übernommen hat, was doch sehr für mein modisches Bewusstsein, von dem mir so oft nachgesagt wird, dass es nicht existiert, spricht.

Sunday, March 2, 2008

Aus einem Buch


"Yesterday is history, tomorrow is mystery, but today is a gift. That's why we call it the present."

Schön, oder? Dass die Autorin nicht schlecht ist, war mir klar, als sie über Carry and Mr Big schrieb, dass sie das nicht verstünde, weil sie schließlich auch Aidan hätte haben könne. Wie wahr, wie wahr.

Everybody dance now!

Der Tag gestern fing wenig vielversprechend an und endete wirklich sehr lustig.

Erst einmal musste ich früh aufstehen, weil ich ja zur Arbeit musste. Allerdings stellte ich erfreut fest, dass ich mich beim SPD-Flyer verteilen (nachdem die CSU einfach Werbung mit meinem Gesicht macht ohne zu fragen, fand ich, dass ich mich politisch neutralisieren sollte und damit ein wenig den Landkreis verwirren dürfte; nur hat uns eh keiner gesehen bei dem Wetter) nicht erkältet hatte, was bei dem Regen (natürlich hatten wir nichts gegen den Nieselregen, nur als es dann wirklich anfing zu plätschern...) ein Kunststück ist.
Nun denn, ich schwang mich also aus dem Bett und vernahm sogleich das heftige Winden von draußen. Achja, die Sturmwarnung. Hatte ich fast vergessen. Nun ja, da freut man sich doch gleich viel mehr auf drei Stunden Stadtführung mit dem Ensemble. Draußen. Im Sturm.
Also, angezogen und Frühstück (as allways: Kaba) hintergekippt und rein ins Auto. Und endlich mal keine LKW-Fahrschüler vor mir! Die Welt kann so schön sein! (An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass Fahrschüler sowieso bei mir alles dürfen, weil ich selber ja wirklich den Führerschein gehasst habe... Aber wirklich liebe Brummi-Anfänger, man kann tatsächlich schneller als 60 fahren, ehrlich!).
Mittlerweile peitschte der Wind ganz schön rum und neben der Straße waren ein paar umgekippte Bäume und Schilder und so ein Kram. Aber sowas hält mich ja nicht auf. Vor allem, da ich keine Handynummer zum Absagen hatte.
Na gut, ich parkte wie immer am Unterem Wöhrd (schreibt man das so?!) und kletterte todesmutig aus meinem behaglich warmen und trockenen Automobil. Ich hatte sogar an einen Regenschirm gedacht (bitte Lob von allen Seiten, ich hab sonst nie einen dabei). Der half allerdings nicht viel. Bis ich beim Donaumarkt war, war meine Hose komplett bis zu den Knieen nass, und ich nass schreibe, dann meine ich total durchnässt. 15 Meter weiter setzte dann der liebliche kleine Hagelregen ein (da fand ich dann den Regenschirm ziemlich praktisch, auch wenn ich ihn ständig mit beiden Händen umklammern musste, damit er nicht wegfliegt). Als sich diese angenehme kleine Zwischenspiel wieder gelegt hatte, weil meine Hose bis zum Gürtel nass, was nicht gerade sehr angenehm war. Wäre ich in einen See gewatet, wäre das Ergebnis wohl genauso ausgefallen.
Irgendwann hatte ich mich dann zum Theater vorgekämpft, nur um niemanden zu finden. Aber nach einer weiteren Viertelstunde waren dann alle eingetroffen und ich entschloss, lieber nach Hause zu fahren, bevor ich eine Lungenentzündung oder ähnliches bekomme (außerdem fiel die Stadtführung eh ins Wasser (haha, Wortspiel!), und ich hatte keine Lust, derart tropfnass stundenlang in einem langweiligem Raum zu sitzen).
Ja, der Weg zum Auto verlief so ziemlich wie der Weg zum Theater, nur ohne Hagel. Und natürlich hörte es auf zu schütten, als ich ca. 3 Meter von meinem Gefährt war. Glück muss man eben haben.
Und da gerade keiner auf dem Parkplatz war und mir wirklich kalt war in den Klamotten, entschloss ich mich kurzerhand, mich derer zu entledigen. Also fuhr ich in Unterwäsche und voll aufgedrehter Heizung nach Hause (immer in der Hoffnung, dass die Polizei mich nicht aufhält!). Dort legte ich mich gleich in die heiße Badewanne und schon waren alle Anflüge einer Grippe abgeschmettert.
Der Nachmittag verlief dann eigentlich ziemlich ereignislos. Ich las, schlief und sah mir den Disneyfilm "The Sword in the Stone" an, den ich nach wie vor sehr liebe und auswenig kenne. Schön.
Abends wollte ich dann eigentlich nur mit zwei Freundinnen (ganz richtig geschrieben!) in einem Café ratschen, weshalb ich schnell die Schuhe und die Jacke meiner kleinen Schwester anzog (stylisch, aber nicht gerade wärmend). Meine Sachen waren noch nicht trocken. Allerdings beschlossen wir Mädls dann, in die Spätvorstellung nach Regensburg zu fahren (Johnny Depp als Sweeny Todd, sehr toll!). Was auch lustig war, ist dass Franzi eine uralte PartyCD ausgegraben hatte und dann groovten wir partymachend die B16 entlang. Himmel, also Rave und Techno mögen ja für 15 Minuten Spaß machen, aber wir man das wirklich jeden Abend stundenlang mit voller Absicht hören kann, ist mir schleierhaft.
Der Film war dann, wie gesagt, ziemlich gut. Ich kannte ja nur das Broadway Musical und war mir nicht sicher, wie das in der Verfilmung umgesetzt werden könnte. Aber ich bin schlichtweg begeistert. Und Toby, der kleine Junge, singt wirklich phantastisch für sein Alter.
Danach hätten wir heimfahren können, allerdings wussten wir, dass Franzis Freund und ein paar andere Jungs in der Stadt rumirren, also haben wir uns noch für eine kleine Weile ihnen angeschlossen. Man, man, man, den einen hab ich wirklich schon ewig nicht mehr gesehen! Und vor allem nicht so betrunken!
Auf der Rückfahrt dancten wir wieder sitzend, mittlerweile kannten wir die Lieder ja recht gut.
Aber ehrlich gesagt, war ich dann schon müde, als ich um 3 im Bett lag. Ich weiß echt nicht, wie wir das früher gemacht haben, da war 3 noch keine Zeit heimzugehen. Wir werden alt :)

Jetzt darf ich mich noch meinem Geliebten, Stephen, widmen...