Gestern hatte ich einen ganz ausgezeichneten Tag, der zwar blöd anfing, aber umso besser endete. Ich berichte von einem Spontanausflug nach München:
Da der allseitsbeliebte Bert, der übrigens bei meinem Schottlandbericht viel zu nett wegkommt (:]) in einer freundlichen Laune anfragte, ob ich nicht Lust hätte, den Tag mit ihm in München zu verbringen und dabei einen bestechenden Besuch beim Hugendubel erwähnte, konnte ich nicht umhin, als "JA" zu brüllen.
Zuvor musste ich aber unbedingt noch einkaufen gehen, was sich als schwieriger als gedacht erwies. Denn ich war, wie inzwischen gewohnt, hundemüde und längst nicht ausgeschlafen, als ich mich aus dem Bett, unter die Dusche und ins Auto quälte. Dennoch hab ich weder einen Unfall gebaut noch mich verfahren, was eigentlich ein ganz guter Start war. Und ich konnte mich an alles erinnern, was ich einkaufen wollte. Nochmals gut. An der Kasse tippte die gute Frau munter vor mich hin und wir unterhielten uns kurz. Der Preis wurde genannt, ich zückte die Karte, die Frau schaute blöd. Hm, ja, sie hätte jetzt schon irgendwas mit der Kasse gemacht, Karte würde jetzt nicht mehr funktionieren. Ob ich nicht bar bezahlen könnte?! Äh, nein, weil ich nicht genug dabei hatte. Dann: "Würde es Ihnen vielleicht etwas ausmachen, schnell in die Stadt zu fahren und welches abzuheben?"
Scheiße. Ja, natürlich. Ich bin müde, grantig ob der morgendlichen Stunde und außerdem viel zu nett. "Kein Problem, ich bin in 20 Minuten wieder da." Mein Gott, manchmal bin ich einfach zu blöd für diese Welt. Also ab ins Auto und in die Stadt. Dort begegnete mit ein Knirps, der mich fast mit seiner Schwimmnudel erschlug. Sowieso interessant, wozu er die in der Stadt braucht?! Aber gut, flüchtig lächeln und weiter. Die Zeit läuft. Als ich, diesmal um etliche Euro mehr im Geldbeutel, auf dem Weg zum Parkplatz war, steht besagter Bengel wieder vor mir und- benutzt seine blöde Nudel als fiktives Gewehr. Ich runzelte die Stirn. Der Rotzbengel dreht sich um und zielt auf mich. So, jetzt reichts. Man zielt nicht auf Gegenstände, vor allem nicht auf Menschen. Nicht mal fiktiv. Also setzte ich ein böses Gesicht auf und streckte ihm die Zunge raus. Ich weiß, nicht sehr erwachsen. Aber ich glaube, gerade das hat ihn so schockiert. Das eine erwachsene Frau (so wirke ich in letzter Zeit auf Kinder, es ist kaum zu glauben!) so etwas tut. Zumindest hat er aufgehört und ich hab meine Einkäufe geholt.
Bitte versteht mich an dieser Stelle nicht falsch. Ich mag Kinder, weshalb ich ja z.B. an der KiBiWo mitarbeite etc etc, aber ich mag keine doofen Kinder. Und er gehörte definitiv zur letzteren Sorte.
Daheim angekommen wurde ich tatsächlich fast zur ausgemachten Zeit abgeholt und es ging auf nach München, in meine zukünftige Heimatstätte. Die Autofahrt war lustig und verging ziemlich schnell, in der Stadt selbst zeigte ich Rupi noch schnell, wo man mich dann finden kann (sprich: meine neue Adresse) und dann gings zu Fuß weiter. Eines muss man dem Herrn nämlich lassen, er kennt sich ganz fabelhaft dort aus und konnte mir allerhand zeigen. Ich glaube zwar nicht, dass ich mir viel merken konnte, denn das meiste enthielt Richtungsweisungen (und bekanntermaßen schaltet mein Hirn dann einfach ab), aber es war sicherlich viel Gutes und Tolles dabei. Und dann ging es in den versprochenen Buchladen... So. Schön.
Es folgte meine übliche Prozedur. Ich las im Schnelldurchgang verschiedene Bücher durch, und wann immer mir eines besonders gut gefiel, wanderte es in meine Armbeuge, bis es von einem anderen, dass mir noch besser gefiel, ersetzt wurde. Und dann - hier stellt euch einen güldenen Lichtstrahl von oben vor, der auf ein bestimmtes Buch fällt und dazu singt ein Engelschor -
Das. Neue. Buch. Von. Rebecca. Gablé. Oh. Mein. Gott. Alle anderen Bücher waren selbstverständlich vergessen, ebenso wie das Budget, das ich mir selbst gesetzt hatte. Ich war fündig geworden und würde das Buch nicht mehr hergeben.
Als wir aus dem Gebäude kamen, strahlte ich auf sehr unnatürliche weise und ich war erstaunt, dass ich nicht schwebte. Also, es fühlte sich schon so an, aber ich habe es in den Schaufenstern nachgeprüft, ich ging normal auf dem Boden. Jaja, Sasi und ihre Bücher eben.
Ansonsten zeigte mir Bert noch dies und das (Unter anderem einen englischen Buchladen mit ganz tollen Kochbüchern und allem, was das Herz begehrt; und ich weiß noch, wo er ist! Zumindest theoretisch.).
Um 18 Uhr trafen wir uns dann mit Daniel und Ludwig. Yippie! Daniel ist einer der wenigen Leute, die ich in München wirklich kenne und mag. Deshalb werden wir uns wohl in nächster Zeit öfter sehen. Und Ludwig. Ja, sagen wir mal so: Keiner beleidigt mich so gekonnt wie er. Und von Beleidigungen gab es dann auch zu genüge am Abend.
Zuerst gingen wir essen. Italienisch, hmm! Selbstverständlich tauschten wir uns über die neuesten Gerüchte über ehemalige Schulkameraden aus oder unterhielten uns über die Pläne, die jetzt bei jedem so anstehen. Die Zeit verging sehr schnell. Erwähnenswert ist auch, dass die zwei Herren der Schöpfung, die zu uns gestoßen sind, im Anzug unterwegs waren. Wir waren dementsprechend eine auffällig durchgewürfelte Gruppe.
Danach gings in Islay-Bar, wo ich gemäß der Schottland-Tradition, Alkohol trank. Aber nicht viel, schließlich habe ich einen Ruf zu verlieren ;)
Hier probierte ich übrigens einen weiteren Whisky, den ich noch nicht kannte, der ziemlich gut war. Aber ich weiß den Namen nicht mehr. Nachdem wir dort einige Zeit verbracht hatten (Daniel war ins philosophieren gekommen und die Minuten flogen dahin), brachen wir noch in einer andere, kubanische Bar auf. Dort war es zuerst ziemlich voll, aber wir ergatterten tatsächlich noch einen Tisch. Auch hier verging die Zeit rasend schnell und bevor wir uns versahen musste Ludwig schon zu seiner S-Bahn aufbrechen. Ich kann nicht sagen, dass ich mir seine gehässigen Bemerkungen ob meiner Figur den restlichen Abend gefehlt hätten. Nun ja. Wie auch immer, bald wurde Daniel müde und wir beschlossen, uns auf den Heimweg zu machen. Die Verabschiedung dauerte wie immer länger, jedoch nicht so lange wie der Weg zum Auto, denn unsere U-Bahn ging nicht mehr. War aber kein Problem, da Bert und ich uns wunderbar unterhielten. Ich muss ja zugegeben, dass Alkohol meine Zunge löst und ich dann Dinge erzähle, die ich normalerweise lieber unter Verschluss halten würde, ganz einfach weil ich nicht will, dass der Rest der Welt an meinem Verstand zweifelt. Reicht ja schon, wenn das meine Familie tut. Doch der arme Rupi musste sich stundenlang (auch auf der Heimfahrt) meine abgehobenen Gedanken und Theorien anhören. Es tut mir leid.
Um 4 Uhr waren wir bei mir daheim und vor 5 Uhr war ich selig eingeschlafen. Das heißt im Klartext, dass ich endlich aufhören kann rum zu jammern und meine bescheidene Leserschaft mit meinen Ausführungen über langweilige nächtliche Beschäftigungen zu nerven :)
Wenn das kein erfolgreicher Tag war!
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1 comment:
Mooooh! Ment!
Bevor in dieser ganz und gar finsteren und zwielichtigen Ecke des Internets weiterhin solch infame Unwahrheiten über meine Person niedergeschrieben werden, möchte ich mich selbst zu Worte melden und kopfschüttelnd verkünden, dass ich im Schottlandbericht mehr als schlecht weggekommen bin, da er nicht nur falsch sondern auch noch unvollständig Auskunft über unsere Spassreise gibt.
Da dies kein Einzelfall ist, schicke ich auch gleich -ohja, höchstpersönlich!- die Drohung hinterher, mich in einem "Nichts-als-die-Wahrheit"-Blog zu rechtfertigen und an gleicher Stelle von den wahren Eskapaden unserer augenscheinlich unschuldigen Bloggerin iSasa zu berichten, sollte dieser Scharlatan unter den Internet-Bloggern weiterhin sein Unwesen treiben und mich vor der Weltöffentlichkeit, die diesen Blog regelmässig zu lesen pflegt, verunglimpfen.
Herzlichst,
Dr. Dr. Prof. Bert
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