Friday, August 8, 2008

Neue Erfahrungen und Alte Freunde

Nicht dass ihr meint, dass mich in letzter Zeit die totale Schreibtwut überkommen ist... Nein, mir ist einfach ein bisschen langweilig. So wirkliche Ferien bin ich gar nicht mehr wirklich gewohnt; aber es ist schon toll :)

Donnerstag. Das war der Tag der "neuen Erfahrungen". Wie oben erwähnt, ist mir manchmal etwas langweilig. Und da ich nicht den ganzen Tag lesen kann (jaja, reißt nur die Augen auf, aber nicht mal ich kann tagelang nur lesen. Irgendwann braucht jeder eine Pause.), beschloss ich, mich einmal über die vielfältige Welt der Browserspiele zu informieren. Man macht viel, wenn der Tag lang ist; und meiner wurde eben gerade sehr lang. Nachdem ich also einen groben Überblick hatte, fand ich, dass Rollenspiele das interessanteste seien. Ich stieg also in eines mit ein, wählte einen Charakter etc pp und Tatatataaaa: schon war ich Mitglied der Browsergamewelt. Anfangs war ich etwas verwirrt, weil einfach nichts passierte! Und ich dachte, ich würde etwas falsch machen oder so. Aber nach einer Weile merkte ich, dass das Spiel einfach so funktioniert. Also gar nicht so verwirrend, sondern ziemlich übersichtlich. Einige würden vielleicht langweilig sagen. Aber dann entdeckte ich, dass man auch Angriffe starten kann, und da wird die Sache doch gleich etwas spannender. Ich bin neugierig, wie das ganze weiter geht, bzw. wie lange mich das Spiel bei der Stange halten kann.

Anscheinend war das noch nicht genug Neues für einen Tag, denn meine kleine Schwester hatte noch einen ganz besonderen Anschlag auf mich vor. Ich kam gerade ahnungslos aus der Dusche, als die Kleene meine offenen Haare (ich trage sie eigentlich nie offen, nur zum trocknen hin und wieder) und kreischte los: DARF ICH DIR DIE HAARE GLÄTTEN?! Ähm, nein, wieso. Die passen doch so. NEIN! DU MUSST DIR DIE HAARE GLÄTTEN! SEI NETT ZU MIR; DU NIMMST IN CANADA JA AUCH MEINEN PC HER. ALSO? DARF ICH?! Ah, verdammt. Meinetwegen.
Ich fand also heraus, dass glätten nicht unbedingt weh tut (kommt natürlich drauf an, ob man gebrannt wird oder nicht; aber da das Kind sich jeden Morgen die Prozedur antut, ist sie da recht geschickt) und dass auch ich wie eine Barbie aussehen kann (mal abgesehen von der unrealistischen und ungesunden Figur und den etwas zu symmetrischen Gesichtszügen). Grauenhaft. Allen anderen Familienmitgliedern (ausgenommen Jil, die war nicht da) gefiel es, aber wenigstens Laubi teilte meine Meinung.
Genau, Laubi.
Eigentlich wollte ich ja tanzen gehen, aber keine meiner Mädls hatte Zeit. Also bin ich zu Laubi gefahren und wir haben einen gemütlichen DVD-Abend gemacht ("Sorry Sasi, bin nicht angezogen, war zu faul!" O-Ton Laubi. "Bist Du selten, wenn ich da bin." O-Ton Sasi. Lautes Gelächter: das war der Vater, der gerade Murphy vom Spaziergang zurückbrachte.)
Wir sahen The Village, hätte nicht gedacht, dass ich den Film so gut finden würde. Nuja. War auf jeden Fall ganz lustig, außer Laubis Beinschmerzen... Vielleicht mal Akkupunktur?!

Und vorgestern sind dann meine Eltern und Georgie endlich nach Canada! Das gleiche Phänomen wie jedes Jahr: Um 15:40 geht ihr Flieger, das heißt, sie wollen um 11 Uhr hier los fahren (Hallo?! Wollt ihr zwischendurch Picknick machen?!). Dafür muss man natürlich um 7 Uhr aufstehen, sonst hat man nicht genügend Zeit, Stress zu schieben. Der Tag beginnt besonders gut, wenn man sich vor die Tür der erwachsenen Tochter (die übrigens nicht mitfliegt und deshalb noch schlafen könnte) stellt und laut "FEEEEEEEERIIIIIIEEEEEEEEN!!!" brüllt. Danke Papa für diese typisch zurückhaltende Art. Oh man. Der Hund darf logischerweise in nichts nachstehen, er spürt die Hektik und geht voll mir ab. Um halb 8 kletterte er bereits ständig auf meinen Schoß oder rannte in Kreisel um mich herum (hinderlich, wenn man versucht sich fortzubewegen!). Naja, immerhin kann er nichts dafür, er lässt sich ja nur mitreißen, meine kleine Schnecke.
Gut, langsam, es ist bestimmt schon halb 10 ist es dann Zeit für die ersten Stresszeichen: äußerste Gereiztheit, nun bitte nicht mehr ansprechen. Eine Stunde später erinnert das Haus dann eher an einen Hühnerstall, wohlgemerkt wenn der Fuchs gerade aufmischt. Gott im Himmel, als würden sie auswandern wollen. Achja, das Gepäck würde übrigens auch gut zum Auswandern genügen.
Man sollte meine Rolle dabei nicht vergessen: Ich sitze gelassen am Küchentisch oder draußen vor der Tür und schau mir das Treiben an. Die Erleichterung, dass ich eine Woche später alleine und ganz in Ruhe fliegen kann, steht mir ins Gesicht geschrieben und weil ich guter Laune bin, erinnere ich hier und da an Sachen, die sonst liegen geblieben bin. Zwischendurch erinnert mich meine Mutter 5 mal daran, was ich nächste Woche nicht alles vergessen soll. Dabei ist meine Liste längst geschrieben; ich bin vielleicht etwas akribisch mit meinen To-Do-Listen, aber dafür eben auch in einer Stunde max zum abreisen bereit. Ich hab nicht viel und ich weiß, wo es rumliegt. Ein entschiedener Vorteil.
Als das Haus dann geräumt war (Halleluja!) fuhr ich erst mal einen neuen Kalender kaufen (ich hatte sonst das Gefühl, das Wochenende nicht überstehen zu können... Zwangsneurose? Kontrollzwang? Vielleicht ein bisschen.). Ich war erfolgreich und bin nun stolze Besitzerin eines grünen Büchleins mit Metallelefanten vorne drauf und handgeschöpften Maulbeerbaumblättern innen drinnen. Sehr schön. Der Rest (Unterteilung und Datierung etc.) ging flugs und jetzt bin ich wieder glücklich.
Den ersten Teil des Nachmittags gestaltete ich dann ganz nach meinen Wüschen: Ich panschte mir einen Kaba (natürlich kalt!), holte mir meine kuschelige Bettdecke herunter und sah Disney's Aladdin (natürlich auf englisch!). Sooo toll! Himmel, ich hab den Film seit vielen Jahren nicht mehr gesehen und konnte gewisse Teile immer noch mitsprechen. Achja, die Kindheit war schon schön.
Um 16 Uhr kam dann Jilly nach Hause und wir gingen für den großen Backmarathon einkaufen (am Montag ist Jils letzter Tag in der geschlossenen und wir backen ganz viele Kuchen, und Plätzchen und Muffins und Gott weiß was noch alles!) und anschließend schoben wir gleich mal einen Rotweinkuchen in den Ofen. Der war für unser Jahrgangsstufenfestl, quasi unser 1jähriges Abijubiläum.
Schon ein wenig seltsam gewesen, plötzlich so viele Gesichter zu sehen, an die man im vergangenen Jahr zum Teil nicht mal gedacht hat. Mit einigen, mit denen man sich zu Schulzeiten immer gut verstanden hat, kam auf einmal nur ein stockendes Gespräch zustande, während ich mit anderen gut eine Stunde plauderte, obwohl wir uns noch vor einem Jahr nicht wirklich viel zu sagen hatten. War aber echt schön. Es wurde fröhlich gelacht und getanzt und geschrieen und irgendwann, als ich das Geschehen beobachtete, dachte ich mir, dass sich eigentlich gar nichts geändert hat: vielleicht sind einige weggezogen, vielleicht sind Freundschaften auseinander gegangen oder es wurden neue gebildet, aber im Großen und Ganzen sind alle so wie früher. Und irgendwo war dieser Gedanke beruhigend.
Um 3 Uhr morgens stellte ich dann fest, dass eigentlich nur noch eine Hand voll unserer Leute da waren, dafür aber drei mal so viele Ehemalige vom DonauGym. Aber da ich da auch etliche noch von der Grundschule kannte, war es eigentlich nicht weiter soo schlimm. Schließlich, ich war nämlich sehr müde, fuhr ich dann noch Hanni (lasst euch vom Namen nicht in die Irre führen: es ist durchaus ein Junge; zusammen mit ihm und seinem Zwillingsbruder Maxi haben wir früher zu viert die Gegend unsicher gemacht) und Rupi nach Hause. Leider bekam ich dann ganz schlimmen Schluckauf und und konnte deshalb ganz schön lange nicht schlafen. Schluckauf ist so blöd, echt wahr.

Samstag war dann ziemlich chillig: Vormittags buken wir Amarettini; allerdings hatten wir leider keine Prallinenförmchen mehr, weshalb sie nicht ganz perfekt wurden. Mittags waren dann noch einkaufen und dann gings für mich ab nach Regensburg, wo ich Chrissi traf. Dann folgte das "Standartprogramm": Attraktion von Freaks (warum eigentlich wirklich immer wir?!), Cappuccino bzw IceTea to go, Herzogspark... Ah. So kanns einem gut gehen! Dann noch ein kleiner Spaziergang durch die schöne Stadt und zum Abschluss noch mal ins Café und an die Donau :) Und plötzlich waren vier Stunden um! Also höchste Zeit für mich um zu Anna zu gehen, denn wir waren zum Essen verabredet. Eigentlich wollten wir ja tanzen gehen, aber ich war zu müde (wie ich zu meiner Schande gestehen muss) und so blieb es bei der Spaghetteria und schönen Gesprächen. Als ich dann heimkam, wirklich total fertig, feierte irgendwer in Weltenburg Hochzeit. So richtig laut, mit bum- bum- Musik und ganz leistungsfähigen Mikros und so. Ich meine, ich freue mich ja immer, wenn sich jemand traut in den Bund der Ehe einzuwilligen und ich bin gerne bereit, auf jeder Hochzeit mit dem Chor zu singen oder so... ABER DOCH NICHT MITTEN IN DER NACHT! Und das ist nicht übertrieben: Immer wieder wachte ich auf; das letzte mal kurz nach 6 Uhr morgens, und da war noch lange nicht das Ende geplant. Als ich dann aber heute morgen um halb 9 aufstand, war es ruhig. Sehr gut.

Was ich seitdem gemacht habe? Ca. 100 perfekte Amarettini, ca. 50 weiße Chocolatechipcookies, ca. 50 dunkle Chocolatechipcookies, Früchtemuffins und einen Rotweinkuchen. Von den ersten Drei wurde immer eine gewisse Menge in 20 kleine Tütchen verfrachtet und diese dann mit einem bordeauxroten Bändchen verschlossen.

Und was ich jetzt mache? Essen und schlafen. Aber sowas von!

1 comment:

Christina said...

Na, scheinst ja gut gebacken zu haben... ;-)
War heute in der Stadt mit Vicky. Gott sei Dank keine Freaks. Puh, Glück gehabt. Allerdings hätte mich beinahe Arne "der Kopierer" mit dem Fahrrad über den Haufen gefahren. Als er mich erkannt hat, hat er gegrinst...