Tuesday, October 2, 2007

Umzug, die Zweite

Wie gestern schon kurz berichtet, bin ich nun endlich in München eingezogen. Obwohl es in gewisser Weise anstrengend war, war es aber auch lustig und bis auf ein paar Pannen lief eigentlich auch alles glatt.

Gestern um halb 10 klingelten Sandners, die mir ja freundlicherweise beim Umzug helfen, und wir fingen an, die Autos zu beladen. Irgendwie dachte ich immer, ich hätte fürchterlich viel Zeug, vor allem mit den Ikeamöbeln, aber es passte dann alles bis auf den Schrank in das Auto Nr.1.
In eben jenes setzten wir drei uns auch sodann und fuhren schon mal los. So Richtung München und neue Heimat.

Meine Mutter, die den Schrank geladen hatte, packte meine kleine Schwester und karrte sie zum Kieferorthopäden. In die entgegengesetzte Richtung. Ich weiß nicht, wie sie es macht, aber auf wundersame Weise geht ihre Zahnspange ca. 5 Mal im Jahr kaputt. Was hab ich so viel anderes gemacht, dass meine die ganzen 6 (!) Jahre hindurch ganz blieb?!

Nun denn, irgendwann kamen wir total planmäßig (das ist keine Ironie, sondern sehr ernst gemeint) in der richtigen Straße an. Erstes Problem: Parken?! In München?! Ja klar.
Aber Horst erspähte eine Tiefgarage, die zum Haus gehört. Zwar durften wir da eigentlich nicht parken, taten es aber trotzdem. So weit, so gut.
Dann ging ich erst mal, um meine Mitbewohnerin von meiner Ankunft zu benachrichtigen und die Schlüssel in Empfang zu nehmen. Das klappte alles hervorragend.
Und nicht nur das! Das Auto war schneller ausgeleert als wir es begreifen konnten (dank Aufzug) und so begab sich alles in mein Zimmer um mit den ersten Aufbauarbeiten zu beginnen.
Zweites Problem: Wo sind die Schrauben, die zu diesem Sofa gehören? Jeder sucht, jeder vermutet. Es werden Leute angerufen. Nichts. Die Schrauben sind eben nicht da. Gut. Nein, eben nicht gut. Also Mama anrufen. Diese fährt dann samt kleiner Schwester noch mal zum Ikea um auf sehr, sehr komplizierten Wege legal an dieses blöde Zusatzbehör zu kommen.
In der Zwischenzeit versuchen wir uns an meinem Nachttisch, der irgendwann sogar wie einer aussieht und auch steht. Sogar die letzte Hürde "Schublade" konnte nach drei Versuchen erfolgreich genommen werden. Hooray!
Mittlerweile war es dann nach 13 Uhr und die fleißigen Handwerker beschließen, den quälenden Hunger stillen zu müssen. Glücklicherweise gibt es gleich ein paar Meter weiter eine kleine Trattoria, die auch noch sehr günstige Preise hat (vor allem für München!). Dort mampfen wir also fröhlich unsere Pizzen und Pasta.
Wieder zurück im Wohngebäude treffen wir auf Tobi, der trotz Klausurenstress zum Helfen gekommen ist. Während Hilde, Tobi und ich nach oben in die Wohnung gehen, flitzt Horst schnell runter zum Auto um einen Zettel "Umzugshilfe, Bitte stehenlassen,...(Telefonnummer und was halt sonst noch dazugehört)" zu befestigen.
Drittes Problem: Irgendein Hausbewohner hat die Türe zur Tiefgarage geschlossen. Und ich hab keinen Schlüssel. Tessa, die einen hätte, ist schon weg. Und im gesamten Haus lässt sich kein Mensch auftreiben, der uns weiter helfen könnte. Und meine Mutter ist auf dem Weg hierher mit einem Schrank im Kofferraum. Prima. Es hieß also warten und rumsitzen, da wir nicht mal weiter aufbauen konnten.
Doch Fortuna war uns weiterhin hold und so schickte sie, kurz bevor meine Mutter ankam, einen netten Mann mit einem tollen Schlüssel, der die vermaledeite Tür zu öffnen vermochte. Somit war schon einmal Problem 3 behoben. Da meine Mutter ja mit den vermissten Schrauben anrückte, hatte sich auch Problem 2 erledigt. Und parken konnten wir nun auf Tessas Stellplatz und somit war auch die Gefahr des Abschleppens gebannt und Problem 1 hatte sich in Luft aufgelöst.
Das Sofa war schnell zusammengesetzt und auch der Schrank machte (entgegen all meinen Befürchtungen) keine großen Scherereien. Das Ehepaar Sandner verließ nach getaner Arbeit mein neues Heim und auch meine Mutter und meine kleine Schwester machten sich auf den Nachhauseweg. Somit blieben Tobi und ich, und wir gingen dann erst einmal einkaufen. Das heißt, das wollten wir, bis meinem geschätzten Freund einfiel, dass er seinen Geldbeutel oben vergessen hatte. Also noch mal zurück. Nun war aber das Ding einfach nicht aufzutreiben.
Nach einer schlimmen Befürchtung und einem klärenden Telefongespräch stellte sich also heraus, dass Sandners aus Versehen das gute Stück mitgenommen hatten. Aber die Post konnte jenes kleine Missgeschick wieder ausbügeln.
Zu guter Letzt gingen wir wirklich noch kurz das Nötigste einkaufen und schließlich verabschiedete sich auch der letzte meiner treuen Helferlein.

Doch ich blieb nicht lange alleine, denn Tessa kam von der Arbeit zurück und wir verbrachten einen sehr schönen ersten Abend bei zwei Gläsern Wein und guten Gesprächen.

Der Stand der Dinge ist also, dass ich ein halb fertig eingerichtetes Zimmer habe (wirklich lustig, da tatsächlich alle fertigen Möbel auf einer Seite stehen und damit eine Wand völlig kahl ist), mich mit meinen Mitbewohnerinnen sehr gut verstehe und das Einführungsseminar heute überhaupt nicht weitergeholfen hat.
Donnerstag kommt der Rest (endlich ein Bett! Ich kanns kaum noch erwarten!) und dann räum ich noch das übrige Zeug ein und voilá - ein gemütliches Zimmer!

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