Saturday, May 31, 2008

Stalker der Vollendung

Die Tage vergingen wieder mal schnell. Ich werde einfach mal da anknüpfen, wo ich letztes Mal aufgehört habe, denn irgendwie lief alles in einem Rausch weiter, ohne jedoch zu einem Einheitsbrei zu vermanschen.

Sonntag, Kammerspiele, ich erinnere mich. Gigantisch, lustig, feinfühlig, ein Meisterwerk an Schauspielkunst und ihrem Dichter noch in der Moderne treu.
Pucher hat es geschafft, den "Sturm" mit viel Witz, aber auch sehr viel Medienaufwand auf die Bretter des Münchner Schauspielhauses zu bringen und wurde -wie ich nun aus eigener Erfahrung weiß- nicht umsonst nach Berlin geladen. Das war nämlich zuerst meine Befürchtung gewesen: Enttäuscht zu sein, weil so ein Hype um die Inszenierung gemacht wurde. Jedoch waren die Bedenken völlig grundlos, es war ein sehr gelungener Abend. Ach, es ist einfach so schön, im Theater zu sitzen und zu lachen! Das wird viel zu oft vergessen oder gar verkannt!
Am nächsten Tag, Montag, musste ich nur eine Stunde in die Uni und verbrachte deshalb den Großteil des Tages mit mehr oder weniger sinnlosen anderen Dingen. Vor allem mit Vorfreude auf den Abend :) Chrissi und ich wollten nämlich ganz unserer mädchenhaften Seite nachgeben und uns den Film "Verliebt in die Braut" mit Patrick Dempsey ansehen. Was wir dann auch taten... Jaja, so ein Mädchenabend ist immer entspannend! Und der Film war lustig und romantisch und genauso, wie wir ihn haben wollten! Anschließend schlenderten wir eisessend noch durch die bayrische Landeshauptstadt und freuten uns des Lebens. Und wir diskutierten über Männer, was immer für viel Gesprächsstoff sorgt.
Nachdem wir also einen Abend den Theater fern geblieben waren, zog es uns am Dienstag ganz klar wieder ins Gärtnerplatztheater. Aber zuerst musste ich durch den Schreckenstag,was aber irgendwie ging. Eigentlich wollte ich in meiner Freizeit zwischen Mediävistik und PS II einen Aufsatz über die jüdische Denkweise lesen, aber es war so drückend heiß, dass ich Kopfschmerzen bekam und so fuhr ich Heim und schlief eine halbe Stunde. Gestärkt schneite ich dann zu Herr Schälzky und unterhielt mich über die verschiedenen Begriffsdeutungen von "Rolle" und "Spiel" und so. Ja. Das macht man nämlich als Student. Ich weiß nicht genau wie, aber ich überstand die Sitzung ohne große Strapazen, ja, ich sagte sogar mehrmals etwas Intelligentes (ich glaube, ich selbst war davon am meisten überrascht. Das Thema war jetzt nicht das prickelndste...). Da mein Seminar erst später aus war, hatte Chrissi schon die Karten besorgt und so konnten wir sogleich unsere phänomenal guten Plätze einnehmen und Fra Diabolo (Opéra Comique) genießen. Und genießen ist hierbei das richtige Wort. War wirklich sehr amüsant und auch kurzweilig inszeniert. Außerdem sang unsere alte Freundin Rita (übernahm bei der Premiere von Norma in Regensburg kurzfristig den Part der Adalgisa) die Lady. Was ich auch toll fand, ist, dass in dem Programmheft ein Kuchenrezept war! Das werde ich nächste Woche für Landshut gleich mal ausprobieren :)
Und weil wir einfach nicht genug vom Theater bekommen können (ja, ich denke, man könnte uns als sowas wie Kulturjunkies bezeichnen) warteten wir am Mittwoch gleich wieder dem selben Etablissement auf. Wieder hatten wir ausgezeichnete Plätze bekommen, allerdings nutzten die uns nicht so viel wie am Vortag. Wir sahen Die Csadasfürstin. Die Musik ist eigentlich ganz schön und die Handlung eben operettenmäßig, also sehr nett, aber die Inszenierung war irgendwie ein bisschen lahm. Allerdings waren die Sänger nicht nur grandios, sondern zum Teil uns auch noch bekannt... Ja, zum einen Michael Suttner, den wir von Regensburg kennen (ich weiß auch sehr sicherer Quelle, dass er gestern in Gräfin Mariza in Regensburg eine ganz ausgezeichnete Leistung vollbrachte) und zum anderen unseren lieben Prof. Higgins, der uns quasi nach Salzburg begleitet hat. Ein bisschen peinlich war schon, dass der Mann, der damals auch mit von der Partie war, ebenfalls in der Vorstellung war und uns sah (man konnte uns in den zwei Pausen schließlich auch schlecht übersehen). Jaja, jetzt stehen wir wie wirklich Stalker da, aber immerhin von einem guten Sänger.
Die zweite Pause war dann merklich kürzer wie die erste. Das mussten wir jedenfalls feststellen, als wir von unserem "kleinen Spaziergang" um das Theater zurückkamen und dann vor verschlossenen Türen standen. Wir schlichen uns also in den ersten Rang und sahen uns den Rest mit einem kleinen Perspektivenwechsel an.
So, nun ist gerade meine kleine Schwester ins Zimmer gekommen und hat mich angemotzt, weil ich ihren Computer "blockiere".
Ich kann noch schnell schreiben, dass vorgestern ein wunderbar ruhiger Abend im Kreis meiner Familie war und gestern war ich in Sex and the City Film (natürlich waren wir zu viert und natürlich heulte meine Zwillingsschwester den gesamten Film durch) und danach noch mit einer Freundin in Regensburg unterwegs. War ein total schöner Abend, aber für mehr reicht nun leider die Zeit nicht mehr!

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