Wednesday, November 7, 2007

Der sasische Prozess

In letzter Zeit ist viel passiert. Zum einen Mal gehen ich tatsächlich jeden Tag in die Uni und lerne fürs Leben. Oder so ähnlich.
Religionswissenschaften (immer noch NF) wird immer arbeitsintensiver. Das Ärgerliche daran ist nur, das wir in den Sitzungen nicht dazu kommen, alles, was wir uns so denken sollten, zu besprechen. Man hat dann schon leicht das Gefühl, verarscht zu werden. Ich meine, warum lese ich daheim 50 Seiten und beantworte dazu x Fragen, wenn wir dann genau eine Frage durchsprechen und auch nur ungefähr 15 Seiten? Wo ist der Sinn? Vielleicht wird es ja im Januar anders, da kommt dann die Dozentin dran. Wir werden sehen.

Dafür macht Theaterwissenschaften umso mehr Spaß! Vor allem die Ringvorlesung (Entwicklung des europäischen Theaters) ist einfach gigantisch. Das liegt zum Einen daran, dass der Stoff einach spannend ist (zumindest für mich) und zum anderen daran, dass die Professoren es einfach absolut drauf haben. Sie reden mit Witz ohne das Thema zu vernachlässigen, bringen anschauliche Beispiele und haben zudem auch noch rhetorische Fähigkeiten. So hab ich mir das an der Uni vorgestellt.
Zum Grundkurs kann ich noch nicht wirklich viel sagen, weil ich ihn erst einmal hatte. Aber auf jeden Fall wird er eine kleine Herausforderung werden, und das ist ja nicht verkehrt.
Dann ist noch zu erwähnen, dass es ein gutes Gefühl ist, schon im ersten Semester etwas wirklich Nützliches zu lernen, etwas, wovon man einfach weiß, dass man es im späteren Berufsleben einfach brauchen wird (Theaterarbeit Heute).

Die sozialen Kontakte machen sich auch nicht schlecht, man lernt hier ja ständig neue Leute kennen. Doch es kristallisiert sich schon so ein kleiner Kern heraus, der vor allem aus zwei Mädchen besteht, die auch TWS studieren. Zufälligerweise kommen die beiden aus Regensburg, also teilen wir uns immer ein Bayernticket und können auch so am Wochenende (wenn ich denn daheim bin) oder in den Semesterferien etwas miteinander machen. Schön, oder?

Ja, und dann gibt es da noch eine kleine Neuigkeit: Ich habe tatsächlich eine Regieassistenz ergattert (mit viel Glück und weniger Können). Klar, zuerst musste ich den sasischen Prozess durchlaufen:
Mich für die Stelle interessieren; Vorstellungsgespräch; Stelle bekommen; mich freuen; absolute Zweifel bekommen, ob ich das überhaupt kann und schaffe; mich bei einem lieben Freund ausheulen (danke nochmal!); mich zusammenreissen und an die Dinge denken, die ich schon hinbekommen habe; mich wieder freuen.
Gut, das hab ich alles hinter mir und kann sagen: Es wird sicherlich anstrengend, aber dafür wird diese einmalige Chance mir sehr viel Erfahrung bringen.
Da ich momentan noch bei einem anderen Regieprojekt beteiligt bin und diese Woche eben eine Szene inszeniere, bin ich ziemlich ausgebucht und chronisch müde. Deshalb geh ich jetzt auch schnell in die Heia, schließlich gehen die Proben morgen vor der Uni weiter :)

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