Sunday, December 23, 2007

Von Premiere bis Derniere

Die letzten Tage waren ziemlich zugepackt... Am Mittwoch hatten wir ja Premiere und Matthias, der Regisseur, war mit den Nerven ziemlich runter. Dafür gab es allerdings wenig Grund: Der Abend war ausverkauft, die Schauspieler waren unter Spannung und die Bühne stand. Einzig allein das Licht war nicht perfekt, aber man muss bedenken, dass wir nicht einmal 3 Stunden Zeit dafür hatten, also praktisch nichts!
Danach wurde noch in der Tapas-Bar gefeiert und das recht ausgelassen. Zumindest so lange, bis Matthias anfing sich zu übergeben -am Tisch. Ob jetzt wegen den Nerven oder einer Grippe sei mal dahingestellt. Der Gute sah echt erbärmlich aus.
Da die meisten am nächsten Tag entweder arbeiten oder in die Uni mussten, war ich bereits um halb 12 wieder daheim. Die Premiere war gelungen.

So. Donnerstag war ein richtiger scheiß Tag. Zuerst einmal erhalte ich die Nachricht, dass weder Bühnenbildnerin, Maske noch Regisseur am Abend anwesend sein werden, also alles über mich läuft. Das ging ja noch, schließlich kenne ich mich aus und ich weiß, was zu tun ist. Dann musste ich Graue Faschingshaarfarbe besorgen. Macht das mal in der Adventszeit. Ich irrte also 1,5 Stunden in München umher und durchwühlte diverse Geschäfte. Zuletzt machte ich auf eine Angestellte wohl einen so verzweifelten Eindruck, dass sie mich ins Lager lies um selbst zu suchen. Und ich wurde fündig! Mit den zwei Dosen lief ich also wieder heim um für die anstehende Klausur zu lernen, da das ja ein bisschen kurz geraten war. Denkste!
Kaum war ich im Zimmer, wurde ich angerufen und das Gespräch dauerte ungefähr eine Stunde. Anschließend kam dann der Hammer, der den Tag erst so richtig gut werden ließ: Ich entdeckte einen WASSERSCHADEN in der Wohnung! Lasst mich das korrigieren: Ich entdeckte einen WASSERSCHADEN in meinem Zimmer!
Ja, da war die Freude groß. Jetzt musste also Hausverwaltung und Vermieter und Hauptmieter etc etc verständigt werden. Die Hausverwaltung lässt sich aber gerne Zeit und überhaupt- sooo schlimm ist das ja auch nicht. Arrrgh!
Gut, Lernen konnte ich streichen, ich musste nämlich zur Uni und danach gleich weiter zum Theater. Wenigstens hatte Rebecca (Darstellerin) angeboten, mich mit dem Auto mitzunehmen. Immerhin. Ich latschte also gleich nach dem Seminar zu ihr und wir fuhren los. Endlich konnte ich den Tag vergessen, wir unterhielten uns nämlich ziemlich gut. Wir standen irgendwann an einer roten Ampel und unterhielten und drüber, dass die Männer heutzutage (Rebecca ist 30 und kannte noch die besseren Zeiten) einfach nichts mehr aushalten, als es einen ziemlichen Knall tat und wir in den Sitzen nach vorne geschleudert wurden. Super. War uns doch glatt jemand mit 40 hinten rein gefahren. Wir waren beide etwas verwirrt, aber angesichts der Uhrzeit lief ich zu Fuß weiter zum Theater (und es ist ein Wunder, dass ich es gefunden habe. Ich hatte keinen blassen Schimmer, wo wir waren und hatte auch keine Karte oder ähnliches dabei!). Als ich dort ankam, hatte ich leider nur noch eine viertel Stunde Zeit um für den Chef der Fokus-Zeitschrift Karten zu besorgen, den Schauspielern diverse Änderungen mitzuteilen, mit dem Licht-Mensch noch mal alles durchzugehen und alles auf Anfang zu setzten. Hat aber irgendwie geklappt. Der Abend war wieder nahezu ausverkauft und dem Publikum gefiels. Außer dass ich heftige Kopfschmerzen bekam und ich eine halbe Stunde auf den Chauffeur vom Fokus-Menschen warten musste und dann meine S-Bahn erst in 40 Minuten kam, war der Abend dann eigentlich ganz gut...

Am Freitag quälte ich mich dann aus dem Bett. Mir gings nicht gut, aber die Klausur musste ja trotzdem geschrieben werden. Rebecca, die ebenfalls im selben Seminar sitzt, hatte ebenfalls schlimme Rücken- und Kopfschmerzen. Die Klausur begann für mich eigentlich recht gut, bis ich auf die Uhr schaute und feststellt, nur noch eine viertel Stunde für mehr als die Hälfte zu haben. Ich habe also totale Panik bekommen und geschrieben, geschrieben, geschrieben. Bis ich merkte, dass keiner zusammenpackte und auch keiner hektisch wurde. Nach einem wiederholten Blick auf die Uhr, merkte ich, dass ich mir selbst eine Stunde unterschlagen hatte. Macht aber nichts, denn so war ich dann letztendlich so schnell fertig, dass ich einen Zug früher nach Hause nehmen konnte. Jetzt hätte ich zwar die eine oder andere Frage sehr viel besser beantworten können, aber mein Schädel brummte und ich hatte keine Lust mehr. Dem Gefühl nach habe ich trotzdem bestanden.
Auf Rebeccas Rat hin ging ich nachmittags in Kelheim noch zum Arzt, der mit dann bestätigte, dass ich ein Schleudertrauma und einen geprellten Rücken habe. Hätte schlimmer sein können.
Abends war ja dann die Geburtstagsfeier meines Vaters, die eigentlich wirklich schön war. Allerdings bin ich schon um 1 Uhr nach Hause gegangen. Aber ich wollte nur noch schlafen.

Seit gestern bin ich dann wieder in München, schließlich war noch Aufführung und heute ist die Derniere.
Gestern war gigantisch. Die beste Aufführung bisher! Freitag muss richtig mies gewesen sein (weshalb ich von den Schauspielern her nie mehr fehlen darf, weil ja offensichtlich ohne mich nichts geht *g*).
Bleibt also zu hoffen, dass heute noch mal gut wird, schließlich sind wir wieder fast ausverkauft!


Nun wünsche ich euch allen ein Frohes Weihnachtsfest und hoffe, dass ihr es alle im Kreis eurer Familie und eurer liebsten Freunde feiern könnt!
Ich fahr morgen ebenfalls heim und freu mich schon riesig auf alle...

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