Wenn ich vor zwei Stunden eine Knarre gehabt hätte, dann schwöre ich, ich wäre komplett Amok gelaufen. Nur, dass keiner da gewesen ist, den ich hätte erschießen können, was aber nichts gemacht hätte, weil ich das sonst jetzt bestimmt bitter bereuen würde und für ein Statement hatte es ja auch gereicht, die Einrichtung dieses Hauses zu zerstören.
Hab ich schon erwähnt, dass ich heute NICHT gut drauf bin? So überhaupt nicht gut drauf?
Ja. Fangen wir von vorne an: Ich hab wirklich, wirklich, wirklich beschissen geschlafen. Ich hatte die ganze Nacht seltsame Träume. In dem einen ging es um meine Hochzeit, die sowas von schief lief: Zuerst waren wir in der falschen Kirche, das war zwar enttäuschend, aber es gibt schlimmeres. Aber dann ist mein Dad während dem Gottesdienst total ausgerastet, weil irgendwelche Kinder Schokoriegel gegessen hatten, die ja so schlecht für ihre Zähne sind. Ja, so wurde es zumindest eine sehr spezielle Zeremonie. Aber als dann mein lieber Ehemann mich vor dem Altar stehen lies und nicht wieder kam, da war die Schmerzgrenze erreicht. Also, lieber Unbekannter, der Du mal vor mir auf die Kniee fallen wirst um mir einen Heiratsantrag zu machen: Solltest Du mich vor dem Altar stehen lassen, so schwöre ich Dir hiermit feierlich, dass Du das wirklich bereuen wirst.
Der zweite Traum handelte von einem tollwütigen Husky, der bei uns im Haus wütete und alles kurz und klein biss, einschließlich mir und meiner Familie.
Mich würde ja mal interessieren, was das alles zu bedeuten hat. An die restlichen Träume kann ich mich Gott sei Dank nicht mehr erinnern.
Und so wie ich geschlafen habe, sah ich heute morgen auch aus. Wahrscheinlich sehe ich immer noch so aus, aber ich habe seitdem Spiegel eher gemieden. Verständlicherweise.
Dann bin ich zur Uni, um meine Hausarbeit I abzugeben. Man bedenke bitte, dass ich dafür extra aus Regensburg gekommen bin, weil wir per Email nicht abgeben dürfen, sondern das Ding persönlich der lieben Sekretärin in die Hand drücken sollen. Man bedenke bitte auch, dass ich deshalb heute frei genommen habe und deshalb ein Konzeptionsgespräch verpasst habe, was ich sowieso schon total schade fand. Ja, also, wie gesagt, ich bin zur Uni in die schöne Ludwigstraße 31. Und ich hab sogar ungefähr gewusst, wo ich hin muss und außerdem kannte ich auch noch den Namen der guten Frau. Ich war also bestens vorbereitet. Und es hätte alles so wunderbar laufen können, wenn da nicht dieser kleine orange Zettel gewesen wäre, auf dem stand:
Heute ausnahmsweise nicht besetzt. 25.02.2008
Erster Gedanke: Gut, dass heute nicht der 25. ist. Zweiter Gedanke: Verdammt, verdammt, verdammt. Heute ist nicht der 23., verdammt heute ist der 25.!
Ja, da war die Freude übergroß und ich wünschte mir ganz dringend etwas, auf das man ungehemmt einschlagen kann. Leider gabs nichts in der Nähe und so bin ich mit einer sehr, sehr, sehr, sehr, ... , schlechten Laune wieder losgestiefelt um in die StaBi zu gehen. Immerhin verlief da alles nach Plan, aber es ist ja auch eine Bib und die sind meistens toll; schon alleine aus der Tatsacher heraus, dass sie voller Bücher sind.
Als nächstes wollte ich also wieder zurück nach Fröttmanning fahren, und hatte noch im Kopf, dass ich mir unbedingt vorher noch eine Brezel kaufen sollte. Ich wusste aber nicht mehr wieso und dachte dann einfach, dass ich das so geplant hatte, weil ich Sonntags nur eine Banane hatte und während der Fahrt nicht an Hunger leiden möchte. Gut, also Brezel gekauft.
Erst in der U-Bahn fiel mir dann wieder ein, dass ich eigentlich mit dem 20ger hätte zahlen wollten, damit ich dann am Automaten nicht 18 Euro in Kleingeld rausbekomme. Scheiße, mein Fehler. OK. Jetzt geht eben mein Geldbeutel vor lauter Münzen nicht mehr zu, es gibt schlimmeres.
Als ich dann mit den Queen-CDs auf voller Lautstärke nach Hause brauste, freute ich mich wenigstens noch auf die Spaghetti Bolognese, die es heute daheim hätte geben sollen. Hm, hätte geben sollen. Es gibt sie aber doch nicht. Weil keiner da ist.
Fazit: Heute ist kein schöner Tag. Bitte sprecht mich nicht an und wenn es denn wirklich sein muss, dann nur sehr vorsichtig und nett; ansonsten zerreiss ich euch in der Luft. Und das ist nicht mal böse oder persönlich gemeint.
So: Dann noch kurz zu den schönen Dingen im Leben.
Die Arbeit am Theater macht mir 100 % Spaß! OK, manchmal muss ich wirklich Arbeiten für Gehirnamputierte verrichten, aber das gehört als Hospitant eben dazu. Irgendwann hab ich dann meine eigenen leibeigenen Sklaven, die ich rumschicken kann :) Nein wirklich, ich werde traurig sein, wenn die Zeit dort zu Ende geht. Außer ich muss kurz vor dem letzten Tag noch einmal 60 Mappen binden, dann bin ich vielleicht ein wenig erleichtert... Aber denken wir mal positiv.
Die letzten beiden Wochenenden war ich in München. Vor zwei Wochen warn nämlich die StuStis und ich beim Karaokesingen, was schon ziemlich lustig war. Samu, el espa~nol, Carl, Chris und ich haben uns ziemlich blamiert, als wir so falsch wie möglich "We are the Champions" gesungen haben, aber ich finde, dass beim Karaoke ja auch Entertainment dazu gehört, und das haben wir wirklich phantastisch hinbekommen :) Ich wollte dann eigentlich noch "Leaving on a Jetplane" singen, aber leider kam ich nicht mehr dran. Schließlich musste ich noch die letzte U-Bahn erwischen. Samu bestand ja drauf, mich zu meinem Auto zu bringen, schließlich könnte ich alleine nicht rumlaufen, es könnte ja was passieren und zum anderen könnte er es nicht sehen, wenn ich das ganze schwere Zeug alleine rumschleppe. War wirklich lieb von ihm. Nur ging dann keine U-Bahn mehr nach München, weshalb ich ihn heimfahren musste. Aber hey, immerhin hab ich alleine wieder rausgefunden :)
Und vorgestern hab ich mich dann so mit Samu getroffen und wir waren im Englischen Garten, wo ich meine zweite Tango-Stunde erhielt. Ich stell mich gar nicht so blöd an :) Dann hat er noch schnell einen Salat bei sich daheim gemacht und wir haben uns noch ziemlich lange unterhalten, über Bücher und die Kindheit etc etc.
So. Und heute Nachmittag fahr ich glaub ich nach Rohr, damit sich der freie Tag wenigstens gelohnt hat.