Monday, November 9, 2009

Was mich vom Schreiben abhält...

Jaaa... ich melde mich auch mal wieder. Um ehrlich zu sein, hatte ich in den letzten Wochen so viel zu tun, dass ich in meiner freien Zeit keine Lust hatte, weiterhin vor dem Computer zu sitzen und zu tippen. Verzeiht mir meine Unverfrorenheit!

Anfangs sah ja mein Zimmer noch recht trist aus und der Schreibtisch und das Regal sehr leer. Das hat sich nun geändert. Also, das Zimmer ist immer noch trist, aber das Regal und auch der Schreibtisch sind voller Bücher. Überall stapeln sie sich. Das hat ganz einfach den Grund, dass die Essay-deadlines näher rücken.
Essay I über eine Restoration adaptation von Shakespeare's King Lear (von Nahum Tate). Für die meisten von euch todlangweilig, für mich superspannend. Mir fiels deshalb auch nicht schwer, das Zeug relativ schnell zu schreiben. Wer mehr drüber wissen will, darf mich gerne anschreiben (ich wär ja froh, mein Wissen loszuwerden, denn in einem 2500-Wörter-Essay bekommt man halt einfach nichts unter! Ich musst ständig kürze, kürzen, kürzen. Sehr frustrierend!).#
Das zweite Seminar gestaltet sich etwas schwieriger: Meine Gruppe (wir sind zu 5.) wird zwei oder drei Szenen aus Gerhart Hauptmanns "Die Weber" (oder "The Weavers") naturalistisch inszenieren und filmen. Dazu müssen wir die sich entwickelnde Rolle der Schauspieler und des Regisseurs, den Autor, die Entwicklung des Naturalismus in Deutschland, die politischen Umstände, die ersten Aufführungen und die Publikumsreaktionen recherchieren; ein Set skizzieren und ein Bühnenmodell bauen. Das ganze muss als Portfolio abgegeben werden und als Referat vorgetragen werden (gemeinsam mit dem Video). Das ganze wird von drei unabhängigen Personen benotet. Das werden wir nächste Woche alles präsentieren und in der Woche drauf muss jeder individuell einen Essay über Emile Zolas Ideen schreiben und diese mit einem der im Seminar behandelten Stücke in Verbindung bringen... das sollte wieder relativ schnell gehen. Hoffe ich zumindest.
Ich muss gestehen, dass mir das Projekt ein kleines bisschen in Panik versetzt. Aber wir sind eine tolle Gruppe und schaffen das schon. Und immerhin haben wir einen Vorteil: Ich kann deutsche Quellen lesen! (Die meisten Bücher hier über Gehart Hauptmann sind nämlich auf Deutsch verfasst).

Ansonsten war ich gerade auf einem Q/A mit Ian Rickson (wer ihn nicht kennt: googlen!)... total spannend und faszinierend, so eine Theaterpersönlichkeit mal kennen zu lernen. Morgen hab ich dann einen vierstündigen Workshop bei ihm... uiuiui! Bisschen Bammel hab ich da ja schon!

Neben der Uni war ich wie immer auch gut beschäftigt: Der erste Showcase ist vorüber! Ich lernte, mich wie eine Hure zu benehmen und wie eine Hure auszusehen und das Ergebnis war recht überzeugend (zumindest den schockierten Gesichtern im Publikum nach). Die restlichen Lieder waren ja recht einfach und ich bin dann am Tag zuvor noch bei einem Gospelchor eingesprungen, die "König der Löwen" gesungen haben und Verstärkung brauchten (Also, es war das Lied "He lives in you", was ja unser Chor daheim im Sommer auch gesungen hat... musste nur noch die englischen Lyrics lernen).

Oh! Es gab noch einen schlimmen Vorfall! Als ich letzten relativ spät noch am Campus war (alleine) und nach Parkwood zurückwollte, sind alle Straßenlampen im Wald ausgefallen! Es war stockdunkel, ich hab nicht mal meine Hand mehr gesehen. Oh Gott, ich hatte echt Angst! Immerhin ist das ein Wald und der hat auch einen See und ich sah mich schon total verirrt in der Wildnis sterben. Aber ich sah dann praktisch mit den Füßen: ich hab mich am schmalen Fußweg entlang getastet. Sobald ich Waldboden spürte, hab ich den Kurs korrigiert. Es dauerte Ewig, aber irgendwann kam ich dann zu der Siedlung und da gabs auch wieder Licht.
Seitdem trage ich ne Taschenlampe in meinem Rucksack -und ja! ihr dürft ruhig lachen! Das war wirklich ein schlimmes Erlebnis für mich!

Ich geh mich jetzt im Bett einmummeln, denn morgen gehts gleich wieder auf mit der Recherche!

Cheers

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